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Findling in Oderberg-Neuendorf
Der Große Stein
von Neuendorf
Er zählt zu den größten Geschiebeblöcken
in Brandenburg
Dabei handelt es sich um einen Granitblock mit
den jetzigen Ausmaßen von 6m x 4m (Breite x
Länge) und 3,50m Höhe
Vor seiner Spaltung mittels 21 Bohrlöchern, wurde
er als Neuendorfer Amtstein bezeichnet. Aus dem
Granit sollte der Berliner Steinmetz Christian
Gottlieb Cantian ab 1825 eine steinerne Schale für
den preußischen König Friedrich Wilhelm III.
herstellen. Wie kam es überhaupt dazu?
Der englische Gesandte in Preußen Herzog von
Devonshire ließ sich eine steinerne Schale für sein
Anwesen anfertigen.
Der Preußenkönig erfuhr davon, und beauftragte
seinen Hofsteinmetz eine größere Schale
anzufertigen.
Eine Königliche sollte nicht nur um einiges größer
sein, „es soll das größte Produkt der Art im Lande
sein“. (zit. Einholz 1997).
Cantian ging natürlich auf diesen Wunsch ein und
antwortete, „er kenne einen Stein bei Neuendorf
unweit Oderberg, der wohl eine Schale von 17 Fuß
Durchmesser ergäbe, also sogar noch ansehnlicher
ausfallen würde als die berühmte Porphyrschale im
Rundsaal des Vatikans“ (zit. Rave 1942).
Der geschäftstüchtige Steinmetz veranschlagte
12000 Taler für das Projekt und bat sich eine
Fertigungszeit von 2 Jahren aus.
Der Abtransport war bereits auf dem Wasserweg
über die nahe liegende Alte Oder nach Berlin
geplant. Bei der Spaltung traten jedoch Probleme
auf. Die Abtrennung endete unglücklich, so dass
kein ausreichend großes Stück für die Fertigung
einer gewaltigen Schale zurückblieb.
Der Preußenkönig erhielt aber dennoch seine
Schale, denn Cantian wurde 1827 in den Rauener
Bergen ( bei Fürstenwalde) erneut tätig. Die
Abspaltung und anschließende Verarbeitung war in
diesem Fall von Erfolg gekrönt. Bis zu 50 Arbeiter
waren daran beteiligt. Auch hier gelang die
Spaltung nur in drei Teilen. Cantian stellte fest,
dass der mittlere größere Teil eine Schale mit
einem Durchmesser von mehr als 19 Fuß hergab.
Im November 1828 traf der Transport mit einem
speziell gebauten Schiff in Berlin ein. Zum Schleifen
der Schale wurde eine eigene Schleiferei errichtet.
Diese Arbeit dauerte bis 1831. Liebevoll wie
respektlos nannten die Berliner sie nach der
Aufstellung im Lustgarten "Suppenschüssel".
8 Granit-Säulen für
Aachener Kaiserdom
8 Neuendorfer Granit-Säulen von 14 Fuß
(4,34m) sind auf Geheiß des Königs vom
Steinmetz Cantian für das Obergeschoß des
karolingischen Oktogons im Aachener Dom
geliefert worden.
Berlin hat ein neues "Weltwunder": Historisches Ölgemälde
der Granitschale im Lustgarten
von J. E. Hummel aus dem Jahre 1831.
(links: Bauinspektor und Steinmetz Cantian mit Zylinder)
Heimat des
Findlings in
Südschweden
Südwestlich von Stockholm
in der Region um Askersund
am Vättersee ist die
wahrscheinliche Heimat
unseres Riesenfindlings